Haupt- und Zusatzbatterie aus-, einbauen (geschrieben von mb_michael am 06.04.2021)
Haupt- und Zusatzbatterie aus-, einbauen
Diese Anleitung soll helfen, kleinere Wartungsarbeiten selber auszuführen. Arbeiten
an elektrischen Einrichtungen sollen nur von fachkundigen Personen durchgeführt
werden. Für Fehler in der Beschreibung wird keine Haftung übernommen.
Sollte es aber Verbesserungpotential geben, bitte eine kurze Mail an mich, ich werde
es gerne einarbeiten. Die Bilder stammen alle aus meinem SLK 250 CDI Bj. 2012.
Für beide Batterien gilt, kein Schlüssel im Zündschloss oder Keyless-Go aktiviert. 15
Minuten warten bis die Steuergeräte sich abschalten.
Manche empfehlen eine Hilfsstromquelle anzuschließen, um die Steuergeräte nicht
vom Stromkreis zu trennen, bzw. nicht neu anlernen zu müssen, ich persönlich
mache das nicht.
1. Hauptbatterie
Die Hauptarbeit dürfte das Reinigen des Batteriefachs verursachen. Nach Jahren
sammelt sich einiges an organischem Material in diesem Fach, über das auch die
Lüftung versorgt wird. Wer also nicht wie ich ein Schutzgitter über der
Batterieabdeckung hat, sollte sich zusätzlich einen Staubsauger und einen Pinsel
organisieren.
Werkzeug: 10- und 13-er Nuss, Verlängerung mindestens 250 mm, Ratsche,
Schraubendreher mittel, Spanngurt.
Das Geheimnis eines schnellen Batteriewechsels liegt in der Motorhaube. Da ich
eine recht große Batterie habe, die das ganze Fach ausfüllt, ist es nicht ganz einfach,
die schwere Batterie herauszuheben.
Also Haube öffnen (linkes Bild) und dann die Motorhaube weiter Richtung
Windschutzscheibe drücken, bis diese fast senkrecht steht (rechtes Bild).
Die Batterieabdeckung mit den drei Bajonettverschlüssen (Drehung um 90 Grad)
entriegeln und abheben.
Jetzt die obere Halteklammer abschrauben (SW10) und die Mutter und den
Haltebügel entfernen, Danach die untere Mutter entfernen (SW13) und den
kompletten Haltedom entfernen. Die Batterie ist jetzt mechanisch vom Fahrzeug
gelöst.
Jetzt kann der Minus Pol gelöst (SW10) und durch leichtes Drehen des Pol- Schuhes
das Kabel abgehoben werden. Bitte das Kabel außerhalb des Batteriefach lagern, im
Bild unten kann man erkennen, dass es dafür lang genug ist. Notfalls sichern, es darf
nicht zurück auf den Pol springen.
Jetzt kann der Pluspol gelöst werden, der sich bei mir unter einer roten Abdeckplatte
befindet, die mit einem Schraubendreher abgehoben werden kann. Im Bild sieht man
die Fixierung durch einen Spanner (rot), der das Pluskabel Richtung Front hält, damit
die Batterie herausgehoben werden kann, ohne störende Kabel. Sollte jemand doch
mit einer Hilfsstromquelle arbeiten besteht jetzt Kurzschlussgefahr, wenn das
Pluskabel Metall (Masse) berührt, also Pluspol isolieren.
An der linken Seite wird nun der Entlüftungsschlauch abgezogen. Jetzt wird die
Batterie erst mit dem Haltebügel auf der Plusseite angehoben und dann komplett
herausgehoben. Das gelingt sogar mir kleinwüchsigem Senior problemlos, ohne die
Batterie auf der Motorabdeckung oder dem Kotflügel abzusetzen.
Sollte Euer Batteriefach jetzt nicht so aussehen, könnt Ihr natürlich mit Staubsauger,
Pinsel und Lappen etwas nachhelfen. Von Rost keine Spur. Da die AGM Batterie
auch nicht mehr überkocht, sollte es keine Säureflecken geben.
So, dann die neue Batterie einheben, dabei die Seite mit dem Minuspol absenken
und die Batterie auf dem Boden aufsetzen. Nach hinten an den Anschlag schieben
und den Sicherungsdom unten auf den Batteriefuß aufsetzen und festschrauben.
Jetzt sollte die Batterie fest mit dem Fahrzeug verbunden sein. Haltebügel oben
einsetzen und mit der Mutter gegen den Federdruck festschrauben.
Pluspol aufsetzen und plan auf die Batterie drücken und festschrauben, rote
Abdeckplatte aufstecken.
Bei dem Aufsetzen des Minuspols gibt es einen kleinen Funken, weil jetzt der
Stromkreis im Fahrzeug wieder geschlossen ist, also nicht erschrecken. Schraube
festziehen. Als letzten Arbeitsgang die Entlüftung anschließen und in den
Batteriefachboden stecken (bei meiner neuen Batterie nicht notwendig).
Ich trage auf meine Pole immer noch ein Schutzspray auf (blau), was aber sicherlich
nicht notwendig ist. Als letzten Schritt noch die die Abdeckung des Batteriefaches
aufsetzen und die drei Bajonettverschlüsse um 90 Grad verriegeln. Werkzeug aus
dem Motorraum entfernen, sonst gibt es immer so Dellen beim Schließen der
Motorhaube.
Wer mit den 15 – 20 Minuten nicht hinkommt, hatte entweder ein sehr schmutziges
Batteriefach oder sollte die Arbeitsgänge noch einmal von vorne üben.
2. Zusatzbatterie
Die Arbeit ist schnell erledigt, wenn man den Kampf mit der Verkleidung der
Rückwand zügig gewinnt.
Werkzeug: 10-er Nuss, Verlängerung kurz, Ratsche, Montagekeil, Isolierschläuche
für die Anschlusskabel.
Den Sitz ganz nach vorne, die Lehne
ebenso, ich hatte das Dach offen, was
mir aber keinen Vorteil brachte, außer
mehr Licht. |
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Das Gepäcknetz (Bild unten links) wird nur an den vier Punkten ausgeclipst, geht
problemlos.
Der große Clip oben rechts (siehe Bild unten rechts) unter dem Lautsprecher hat ein
Gewinde und wird einfach herausgedreht.
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Der Haltedübel in der Mitte des
Bildes ist gesteckt und wird am
besten mit dem Montagekeil entfernt. |
Auch in der Innenseite des
Gepäcknetzes gibt es einen
Kunststoffclip, einfach aushebeln. |
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So, nun jetzt den Rückwandteppich beginnend vom Schweller mit dem Montagekeil
lösen und sich nach oben zum Lautsprecher vorarbeiten. Dabei das schwarze
Einlegeteil unterhalb des Lautsprechers entfernen (ist nur gesteckt).
Den Teppich hochklappen und das Batteriefach der Zusatzbatterie liegt frei.
Die beiden Muttern (SW10) links und
rechts vom Haltebügel entfernen,
Haltebügel und Schaumabdeckung
der Batterie nach vorne
herausziehen. |
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Die Batterie liegt frei und kann jetzt
vom Stromkreis getrennt werden.
Aber Vorsicht, bei mir lag immer
Spannung an zwischen Pluspol und
Karosserie. Also Minuspol ab
(rechts im Bild), jetzt kann aber
beim Abschrauben des Pluspoles
(links im Bild) immer noch ein
Kurzschluss nach Masse erfolgen.
Also Pole isolieren und beim
Abschrauben des Pluspoles
Werkzeug isolieren. |
Die Batterie kann jetzt aus ihrer
Schaumstoff-Schutzhülle
herausgezogen werden.
Dabei den Entlüftungsschlauch
abziehen.
Im Bild sieht man noch die beiden mit
Schrumpfschlauch isolierten
Anschlusskabel, das lange im
Vordergrund ist plus. |
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Die neue Batterie einsetzen, das Pluskabel mit isoliertem Werkzeug anschließen, je
nach Batterie noch eine Mutter unter den Polen anbringen (liegt der Batterie bei).
Jetzt das Minuskabel anschließen. Sollte die neue Batterie noch eine Entlüftung
haben, den Schlauch anschließen (war bei mir nicht mehr nötig).
Die vordere Schutzkappe aufsetzen,
damit der Pluspol richtig gegen die
Karosserie geschützt ist.
Den Haltebügel aufsetzen und mit den
Muttern links und rechts anschrauben.
Jetzt den Teppich zurückschlagen und
unter die Dichtung der Tür mit dem
Montagekeil einarbeiten, an der
Einstiegsleiste und vor dem
Lautsprecher. Das schwarze
Einlegeteil einstecken, die drei
Halteclips montieren.
Gepäcknetz an den vier Clips
einrasten, fertig. |
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Bei mir arbeitete die Batterie auch nach 9 Jahren problemlos. Sie wurde nur
ausgebaut und prophylaktisch getauscht, weil es bei einigen R172 ein Problem mit
auslaufender Säure / Korrosion gegeben habe soll, was aber bei einer AGM Batterie
eigentlich gar nicht auftreten kann.
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